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Flimmerndes Jubiläum in der Langengrassauer Pfarrscheune

01.03.2010

Das Kirchenkino in Langengrassau ist zu einer festen kulturellen Größe geworden. Etwa 30 Christen und Nichtchristen besuchen regelmäßig die Veranstaltungen in der Pfarrscheune, in der im Jahr 2003 der erste Film gezeigt wurde.

 

Freitagabend flimmerte auf Einladung der Kirchengemeinde und des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) mit dem Streifen „John Raabe“ der 50. Film über die Leinwand.

 

„So lange wir hier sind, wird es das Kirchenkino weiter geben“, ist sich das Langengrassauer Pfarrerehepaar Annegret und Frank Gehrmann einig. „Aus der Gemeinde Heideblick, Luckau, Dahme, Finsterwalde und auch schonmal aus der Torgauer Ecke kommen die Filmfans seither zu uns“, sagt Organisatorin Annegret Gehrmann. Dabei habe sich in den vergangenen Jahren auch ein fester Stamm gebildet. „Christen und Nichtchristen im Alter von 14 bis 70 Jahren gehören dazu“, so Gehrmann. „Wir wählen das Material nach Anspruch und Qualität aus. Wir wollen nicht dem Mainstream folgen, sondern Botschaften transferieren“, erläutert sie die Auswahl der Streifen.


Soweit es ihr zeitlich möglich sei, würde sich Annegret Gehrmann die Filme vor der Aufführung ansehen. „Das Genre ist mir dabei egal. Der Film muss ein Thema kritisch aufgreifen“, so die Pfarrerin. Seit zwei Jahren werde das Spielfilmprogramm durch eine Dokureihe ergänzt. „Gerade danach konnten wir häufig zu Diskussionen anregen“, beschreibt Annegret Gehrmann ihre Eindrücke. „Nach dem österreichischem Dokumentarfilm ,Unser täglich Brot' im März 2009 haben wir uns beispielsweise in einer kleinen Gruppe zusammengefunden, um über die maschinelle und eintönige Massenproduktion von Lebensmitteln zu sprechen“, erinnert sie sich. Meinungsbildung und Auseinandersetzung mit Problemen zwischen den Filmfans seien seit jeher ein gewünschter Abschluss des abendlichen Kinos.

 

Das Material für die Gemeinschaftsveranstaltungen bekomme die Organisatorin von der Kirchlichen Medienzentrale Berlin-Brandenburg. Zwischen 25 und 30 Filmfans an jenen Freitagabenden alle zwei bis vier Wochen - „das ist ein guter Schnitt“, sagt Annegret Gehrmann.


Die dafür nötige Ausrüstung, die durch die finanzielle Unterstützung des Gemeindekirchenrates vor sieben Jahren angeschafft wurde, „hält gut durch“, fügt sie an. Beamer, Laptop und das Lautsprechersystem an der Decke der Pfarrscheune seien noch in ihrer Anfangsbesetzung aktiv. Etwa 100 Stunden lang habe die Birne des Beamers bereits Spiel- und Dokumentarfilme ausgestrahlt, ergänzt Frank Gehrmann. Mit einer Betriebsdauer von 1000 Stunden sei sie angegeben. „Es ist also noch reichlich Zeit für viele weitere Filme“, so das Pfarrerehepaar.
 

hb