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Kapelle Falkenberg

Bereits 1217 bestätigte Markgraf Dietrich von Meißen dem Kloster Dobrilugk den Besitz von „Valkenberg“. Infolge der Hussitenkriege in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts verließen die Bewohner das Dorf jedoch, der Ort würde „wüst“, und die damals wohl vorhandene Feldsteinkirche verfiel. Erst um 1600 muß wieder ein kleines Dorf existiert haben.

 

1843 kaufte die Familie Küster das Gut für 34.000 Taler. Kirchlich gehörte Falkenberg zu Pitschen. Da das Dorf zwar einen Friedhof, aber keine Kirche mehr hatte, wohnten die Gutsherren dem Gottesdienst in Pitschen bei, wo sie eine Loge besaßen. Über den „Kirch- oder Schulsteig“ gingen auch die Dorfbewohner dort zur Kirche bzw. in die Schule.

 

Wenige Wochen vor Beginn des Ersten Weltkrieges, am 7. Juli 1914, wurde die heutige Falkenberger Kapelle eingeweiht. Ursprünglich war sie als private Gruftkapelle für die Gutsbesitzerfamilie Küster errichtet worden.

 

Der verputzte Rechteckbau mit Apsis und Turm weist typische Jugendstilelemente auf. Unter einer bemalten Decke findet sich eine schlichte Ausstattung. Lediglich die Apsisfenster sind in farbigem Glas ornamental gestaltet.

Altar und Jugendstilfenster

 

In den Jahren 1969 sowie nochmals 1993-1995 wurde die Kapelle umfassend renoviert und restauriert. In der letzteren Phase legte man auch die Malereien von 1914 wieder frei und erneuerte sie. Türen, Fenster und Gestühl wurden repariert, die Kapelle erhielt eine elektrische Bankheizung und die Fassade einen neuen Anstrich.

das sogenannte Tütkengrab

 

 

Im Herbst 2004 konnte der „Türkenstein“ restauriert und mit der zugehörigen Schriftplatte in die Turmhalle der Kirche umgesetzt werden. Beide Sandsteine befanden sich bis dahin in einer Ziegelummauerung auf dem Friedhof und waren den Witterungseinflüssen und mechanischer Beschädigung ungeschützt ausgesetzt. Das sog. „Türkengrab“ ist die letzte Ruhestätte des ehemaligen Gutsbesitzers Peter Friedrich v. Barettig, genannt „Türck“ - geboren am 25. Mai 1645 in Falkenberg und gestorben am 13. August 1704. Seinen Beinamen erhielt der Obrist wohl wegen seiner Feldzüge in Ungarn. Über Jahrhunderte hinweg galt ein Krieg gegen die „türkischen Ungläubigen“ als das Verdienstvollste eines adligen Offiziers. Das Sandsteinrelief zeigt ein Allianzwappen, das von Kriegstrophäen und Helm umgeben ist.

 

Annegret Gehrmann (2011)

 

 

 

Quellen:

  • Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken u. a.; Deutscher Kunstverlag 2000
  • Jung/ Spatz: Die Kunstdenkmäler der Prov. Brandenburg, Berlin 1917, Band 5, Teil 1: Kreis Luckau
  • Luckauer Heimatkalender 1996
  • Notizen von Pfr.i.R. Schenck

 

Einen Rückblick zur Restaurierung des sog. „Türkengrabs“ finden Sie hier.

 

Hier gelangen Sie zu den Fotos der Kapelle Falkenberg.