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Waltersdorfs Kirche bleibt trocken

02.10.2010

An der Waltersdorfer Kirche haben Sanierungsarbeiten begonnen. Das Feldsteinmauerwerk des Gotteshauses aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird neu verfugt. Die Denkmalpflege Dahme-Spreewald sowie der Förderkreis Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz unterstützen das Projekt.

 

Das Gotteshaus im Heideblick-Dorf gehört zu den frühen Feldsteinkirchen der Region. Eine Besonderheit sind seine vollständig behauenen, regelmäßig verlegten Feldsteinquader. »Die Fassade zeugt von hoher Handwerksqualität. Doch über die Jahre wurden durch den Regen die Fugen ausgewaschen. So kann Nässe ins Innere des Bauwerks eindringen«, erklärt Förderkreis-Vorsitzende Annegret Gehrmann, warum die Zeit für Abhilfe drängt. Ein erster Anlauf sei bereits vor einigen Jahren unternommen worden, jedoch an Fördermittelgebern gescheitert. Diesmal sei die Denkmalpflege mit im Boot. »Im Inneren der Kirche sind noch Reste mittelalterlicher Wandmalereien und Putze erhalten. Diese Schätze wären gefährdet, wenn an der Fassade nichts passiert«, sagt Annegret Gehrmann.

 

Im September haben die Arbeiten begonnen. Bevor der Frost kommt, sollen sie abgeschlossen sein. Zum Nässeschutz gehöre es dabei auch, dass die Klinkereinfassungen der Fenster, die aus der Barockzeit stammen, verputzt werden. Zudem werde das Dach am Turmanschluss leicht angehoben. »Dadurch soll Regenwasser vom Turm weggeleitet werden«, sagt die Expertin. Das Verfahren sei im Vorjahr bei der Riedebecker Kirche angewendet worden und habe sich bewährt, berichtet sie.

 

Eine Neuerung kündigt sie im Zuge der Bauarbeiten auch für das Kircheninnere an. Die hölzerne Patronatsloge, in der früher die Gutsbesitzerfamilie während der Gottesdienste saß, wird zur Winterkirche umgestaltet. Sie bekommt eine neue Holzdielung, teils neuen Putz sowie einen transportablen Heizkörper.

 

Die Kosten des Bauvorhabens von rund 62 000 Euro teilen sich Kirchengemeinde und Kirchenkreis Niederlausitz mit der Denkmalpflege des Landkreises Dahme-Spreewald und dem Förderkreis.

 

Wenn alles nach Plan läuft, ist die Wiedereinweihung der Kirche für Sonntag, den 27. November, vorgesehen. Ab 16 Uhr an diesem Tag soll Annegret Gehrmann zufolge Orgelmusik im Kerzenschein erklingen.

 

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Einweihungsfest: Zur Einweihung der Kirche soll eine CD mit alter iberischer und spanischer Orgelmusik erklingen. Die Brasilianerin Elisa Freixo hatte sie im Sommer auf der Claunigk-Orgel in der Waltersdorfer Kirche eingespielt. Die Künstlerin komme seit 2004 regelmäßig nach Waltersdorf, sie habe sich »in das Instrument verliebt«, erzählt Annegret Gehrmann.


Von Carmen Berg

 

Bild zur Meldung: Die Feldsteinkirche wird Baustelle. Foto: Carmen Berg