Uckroer Schuke-Orgel tönt wieder sauber
Orgelbaumeister Markus Roth ist sich sicher: Bis Sonntag wird die Reparatur erledigt sein und die Schuke-Orgel in der Uckroer Dorfkirche wieder saubere Töne von sich geben. Rund 21 000 Euro kosten die Sanierungsarbeiten. Damit Kirchengemeinde und Förderverein die Rechnung auch begleichen können, bittet Hanns-Detlef von Uckro zu seinem 70. Geburtstag am 30. Oktober um Spenden statt um Geschenke.
«Es war nicht so, dass die Orgel gar nicht mehr funktioniert hatte», erzählt von Uckro. «Aber der Organist konnte sich nicht mehr sicher sein, dass auch alle Töne so kamen wie sie sollten.» Es sei also höchste Zeit gewesen für eine General überholung. «Jetzt spielt die Orgel wieder zuverlässig.» Anwalt von Uckro ist Mitglied im 2002 gegründeten Kirchen-Förderverein. Der Verein kümmert sich um den Erhalt des Gotteshauses.
Verein sammelt Geld
Rund 21 000 Euro kostet nach Angaben von Wulf-Ekkehard Schenck (66) die Orgelsanierung. Der Pfarrer ist stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. «Der Verein hatte eine Kostenbeteiligung von 5000 Euro zugesagt», so Schenck. Aufgrund einer vom Verein initiierten Spendenaktion sei weiteres Geld zusammengekommen.
Zusätzliche Finanzhilfe verspricht ein Aufruf von Hanns-Detlef von Uckro. Er feiert am Sonntag seinen 70. Geburtstag und sagt: «Wer aus Anlass des runden Geburtstages die Absicht gehabt haben sollte, mir eine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, kann dies in der Form tun, dass er für die Erhaltung der Orgel eine Spende überweist.» Außerdem werde es im Rahmen der Geburtstagsfeier am Sonntag in von Uckros Haus am Paseriner Weg ein Jazz-Konzert geben. Auch dessen Reinerlös soll der Orgel zugute kommen.
Orgelbaumeister Markus Roth aus Guhlen hatte alle Hände voll zu tun: «Der Balg war durch Wurmfraß völlig löchrig» , erläutert er. «Teilweise ist der Balg gar nicht mehr aufgegangen.» Deswegen sei ein neuer angefertigt worden, so der 44-jährige Fachmann. «Der alte Balg war auf dem Turm der Kirche. Der neue befindet sich in der Orgel. Das verbessert die Stimmhaltung.» Nun werde nicht mehr extrem kalte, warme oder feuchte Luft in die Orgel geblasen – wie es bislang je nach Jahreszeit der Fall gewesen sei, sagt der Orgelbaumeister. Außerdem habe das Musikinstrument einen neuen Motor und neue Tastenbeläge erhalten.
Aufgrund der eingebauten Technik hat Markus Roth die Orgel auch dichter an die Emporenbrüstung schieben können. «Sie ist jetzt von unten deutlicher zu sehen» , erklärt der Guhlener. «Und was man besser sieht, hört man auch besser.» Die Akustik habe eine neue Qualität.
Der Prospekt, die Fassade der Orgel, stammt nach Angaben von Pfarrer Schenck aus der Zeit um 1700. «Das Orgelwerk wurde 1904/1905 von der Potsdamer Firma Alexander Schuke eingebaut», so Schenck. «Die Orgel kostete damals 2044 Reichsmark.» Eine Generalreparatur habe es 1981, weitere Reparaturen 1995 gegeben.
Sanierung längst nicht beendet
Der Uckroer Förderverein hat ab Sonntag zwar ein großes Problem weniger. Aber die Kirche ist längst nicht fertig saniert. «Das nächste große Projekt wird der Dachstuhl sein», sagt Vereinsvorsitzende Friedlinde Pundrich (51). «Da es in der Kirche auch kulturelle Veranstaltungen gibt, wäre außerdem eine Toilettenanlage für Besucher und Künstler angebracht», so Wulf-Ekkehard Schenck.
Zum Thema Spenden und Musik
Spenden für den Erhalt der Orgel in der Uckroer Dorfkirche können auf das dafür eingerichtete Konto bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse eingezahlt werden. Kontonummer: 6682006150, Bankleitzahl: 16050000.
Die Uckroer Schuke-Orgel erklingt am Sonntag, 30. Oktober, ab 15 Uhr.
Von Tilo Winkler
Bild zur Meldung: Orgelbaumeister Markus Roth hatte noch viel zu tun, um die gegenüber Friedlinde Pundrich, Wulf-Ekkehard Schenck und Hanns-Detlef von Uckro (von links) gegebene Termin-Zusage zu halten: Am Sonntag wird die sanierte Schuke-Orgel in der Uckroer Kirche z