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Uckroer Kirchturm bleibt noch einige Tage «oben ohne»

03.12.2003

Die Arbeiten am Kirchturm des Uckroer Gotteshauses laufen auf vollen Touren. Dennoch steht bereits jetzt fest: Der avisierte Fertigstellungstermin ist nicht zu halten. Wenn das Wetter weiter so mitspielt, soll nun am 18. Dezember die sanierte Turmhaube samt Spitze mit dem Kran wieder an ihren Platz transportiert werden.

 

Eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten am Kirchturm und an der Turmhaube laut Bauplanung bereits am kommenden Freitag abgeschlossen werden. «Das ist aber illusorisch» , so Pfarrer Frank Gehrmann bei der gestrigen Bauberatung vor Ort. «Wenn die Fördermittel so spät kommen, verschieben sich die Arbeiten bis zum Jahresende», ist der Bauherr überzeugt.


Nach einer langen Zeit des Wartens kamen endlich im Oktober die zugesagten Fördermittel. Insgesamt 100 000 Euro kosten die Sanierungsarbeiten. Gelder aus kommen den Fördertöpfen von Land und Bund. Auch die Landeskirche, der Kirchenkreis, die Kirchengemeinde und der Förderverein «Uckroer Kirchturm» sind bei der Finanzierung der Bausumme mit im Boot, um die nötigen Eigenmittel zu garantieren.


Die Zeit drängt
Und das Geld muss wegen der Abrechnungsmodalitäten der Fördermittel bis zum Jahresende verbaut und abgerechnet werden. Die Zeit drängt. Die Zöllmersdorfer Firma Thielke hat mittlerweile die Holzkonstruktion des Fachwerkes am Turm erneuert. Nur einer der sieben Balken war noch in einem recht guten Zustand, die anderen wurden ausgetauscht.


Widerstandsfähige Lärche
«Wir haben Lärche verwendet», erklärt Heinz Thielke. Das Holz sei deutlich widerstandsfähiger als Kiefer. Auf der Erde begutachtet er die Turmhaube. Auch sie war in einem maroden Zustand. «Bis auf den inneren Kranz mussten wir alles erneuern» , erklärt er. Die Stiele wurden aus Robinie gefertigt, die nach einiger Zeit eine graugrüner Schimmer erhalten wird. Thielke ist überzeugt, dass dies gut aussehen werde. Vor der Sanierung war das Holz mit Blech versehen, das falle jetzt weg. Wenn die Turmhaube fertig ist, kommt die Spitze darauf, und alles kann per per Kran wieder auf den Turm platziert werden.


«Wir arbeiten schnell», gibt sich Gerd Lienau von der gleichnamigen GmbH in Herzberg optimistisch. Er wird mit Kupfer die Verblechung der Spitze übernehmen. Für die Firma, die sich auf Klempnerarbeiten spezialisiert und auch beim Berliner Reichstag mitgewirkt hat, ist das eher eine kleinere Aufgabe, die prompt erledigt wird.


«Ich bin gespannt, ob das Wetter mitspielt» , so Cornelia Klinkmüller. Ihre Mitarbeiter sind dabei, das Fachwerk des Kirchturmes zu sanieren. Hier müsse mit Vernunft an die Sache gegangen werden, ist die Chefin überzeugt. Gemauert werde nämlich vollfugig, und das gehe bei Frost nicht.


Die noch zu verwendenden historischen Ziegel liegen oben auf der Rüstung und warten auf ihre Wiederverwendung. «Die Steine aus den 60er Jahren kann man allerdings nicht mehr nehmen» , ist sie überzeugt. Klinkmüller ist zuversichtlich, dass in der Woche vor Weihnachten alles erledigt sein wird. Wegen des Wetters ist wiederum Heinz Thielke optimistisch. «Unser Pfarrer hat doch einen guten Draht ganz nach oben. Da wird er für das Wetter sorgen.»

 

Von Gabriele Bernhardt