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Ständchen auf der Kirchen-Baustelle

27.08.2007

Das Kammerensemble „La Sonnerie“ aus Potsdam und Berlin hat am Sonnabend viele in die Borns dorfer Kirche gelockt. Die Gäste waren aber auch gekommen, um den Stand der Restaurierungsarbeiten zu erkunden.

 

Von „Das ist aber schön geworden“ bis „Wie haben die Restauratoren denn das geschafft“ reichten die Reaktionen.
Um 1730 war die Bornsdorfer Kirche in ihrem jetzigen Baukörper fertiggestellt worden. Nach der Wende zeigten sich Zeichen der Verwahrlosung, wurden Baumängel unübersehbar und dank vieler Sponsoren Rettungsversuche möglich (die RUNDSCHAU berichtete).

 

Dennoch bleibt die Borns dorfer Kirche eine Baustelle, wie für viele Gäste sichtbar war. „Im kommenden Jahr wollen wir die Kanzel sichern“, sagte Annegret Gehrmann, Vorsitzende des Förderkreises „Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz“, und bat um Geld für dieses Vorhaben. Sponsoren würden ebenfalls geworben, erklärte sie. Das Konzert mit einem solchen namhaften Ensemble sei dafür selbst ein guter Botschafter, weil doch Menschen nach Bornsdorf gekommen seien, die selbst wieder von der schmucken Kirche aus dem 18. Jahrhundert in Not berichten würden.

 

Zunächst aber überwog bei allen Restaurierungs-Plänen die Freude über das sichtbar Geschaffene wie die Renovierung des Innenraums und auch über die Musik, die überwiegend aus der Zeit des Erbauens der Kirche als Nachfolgerin eines Gotteshauses aus dem 15. Jahrhundert stammte.

 

Die Berliner Künstler Christine Tschirge (Cembalo) und Andreas Kessler (Gambe) sowie der Flötist Hannes Immermann aus Potsdam als Trio „La Sonnerie“ brachten besondere zarte Klänge in die Kirche.

 

„La Sonnerie“ hatte sein Programm spannend aufgebaut. Viele kurze, unterhaltsame Musikstücke aus der Kirchen-Entstehungszeit des Barock hörten die zahlreichen Konzertgäste.

 

Vielleicht wollten die Musiker dem Streit ausweichen, ob Bornsdorf die damalige sächsische oder spätere preußische Herrschaft besser getan hat – es gab weder Bach noch Quantz zu hören. Dafür aber viele gute Musik vom Hof des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. Marin Marais und Antoine Forqueray – beide Instrumental-Stars am damaligen Hofe – schufen Musik, die am Sonnabend vielleicht erstmals in Bornsdorf erklang. Mit im Programm waren die barocken Komponisten Jacques-Martin Hotteterre und Joseph Bodin de Boismortier mit Musik, die der Flötist Hannes Immelmann zuvor unterhaltsam zu erläutern wusste.


Mit dabei auch kurze Musik französischer impressionistischer Komponisten aus dem 20. Jahrhundert, bevor mit einer heiteren Sonate von Georg Philipp Telemann der Schlusspunkt unter ein Konzert gesetzt wurde, das von Virtuosen gestaltete wurde. Mit dem Konzert wurde auf die Bornsdorfer Kirche und ihre baulichen Sorgen aufmerksam gemacht.

 

Während des Rundganges wurde deutlich, wie wichtig rasche Hilfe ist: Der Altar braucht Restauratoren, die Orgel ist ausgebaut und ausgelagert.

 

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Ständchen auf der Kirchen-Baustelle (27.08.2007)