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Alte Kirche wird wieder zu einem Mittelpunkt im Dorfleben

20.11.2004

«Unsere Orgel wurde mit großem Aufwand restauriert. Zweimal im Jahr kann nun wieder zum Orgelkonzert eingeladen werden», sagt Dietmar Becker, Gemeindevertreter und Ortsbeiratsmitglied in Waltersdorf.

 

Ein großer Höhepunkt im kulturellen Leben wäre in diesem Jahr ein Konzert mit einer brasilianischen Organistin gewesen. Die nun restaurierte Orgel stammt aus dem Jahre 1794, für ihre Bewahrung wurden rund 65 000 Euro ausgegeben.


Und auch die Restauration des Altars steht kurz vor dem Abschluss. «Danach müssen wir uns mit der Fassade und dem Glockenturm beschäftigen. Hier sind schon Steine lose, und wir müssen etwas zur Gefahrenabwehr tun».
 

Spiegel der Jahrhunderte
Die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert ist zum wahren Mittelpunkt im Dorf geworden. Sie gilt als eine der ältesten rund um Luckau und besteht aus Granitquadern. Auf der Nordseite des Schiffes wird das Wandstück eines älteren Baus um 1200 mit einem Portal vermutet. Interessant ist hier ein Rundbogenportal mit schönen Profilen und Kämpfern.

 

Die Priesterpforte ist noch original erhalten. Der Turm mit kleinen Kreisfenstern auf der Westseite und mit Glockengeschoss mit schlichten spitzbogigen Schallöffnungen sind jünger als der Kirchenbau. Ein Dachreiter auf dem Walmdach ist aus dem Jahre 1790.


Im Schiff besticht eine Hufeisenempore aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Eine Sandsteintaufe stammt aus dem Jahre 1766, und das Orgelprospekt weist ein Rokoko-Dekor des Jahres 1794 auf.


Auffällig sind heute das neu eingedeckte Dach und die sanierte Friedhofsmauer aus Feldsteinen. Der durch ein schmiedeeisernes Tor zugängliche Kirchhof wird von den Bürgern gemeinsam gepflegt.


Die aufwendige Restaurierung des alten Gotteshauses hatten nicht nur viele Waltersdorfer mit Interesse verfolgt, sondern dabei auch ganz tatkräftig mitgeholfen.


Die Restaurierung erfolgte unter der Anleitung von Denkmalpflegern. Ein großer Teil der Einwohner beteiligte sich an den Malerarbeiten. Außerdem wurden die Bänke gestrichen, Bankreihen neu gegliedert, damit man etwas bequemer sitzen kann, und der Fußoden neu gepflastert.
 

Vorfreude aufs Krippenspiel
Nachdem die Kirche 15 Jahre lang nicht genutzt wurde und fast vom Zerfall betroffen war, gab es für das Dach und die Fenster Fördermittel. 1997 wurde erstmals wieder ein Gottesdienst gefeiert. Zu diesem Anlass konnte die Kirchgemeinde die restaurierte Gutsherrenloge und die neu gestaltete Kanzel erstmals wieder besichtigen.


Und weil die alte Kirche eine gute Akustik hat, werden nun zunehmend Sommer- und Weihnachtskonzerte hier durchgeführt. Jetzt freuen sich die Waltersdorfer bereits wieder auf das Krippenspiel in der Weihnachtszeit.

 

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