Kirche Gehren
Die große klassizistische Saalkirche mit eingezogener dreiseitiger Apsis und Westturm wurde 1823–25 nach einem Entwurf von C. Mens durch den Jüterboger Maurermeister Jacob errichtet. Der Vorgängerbau dieser Kirche war 1810 abgebrannt. Von ihm übernahm man die Feldstein-Umfassungsmauern der drei westlichen Schiffsachsen sowie den Turmunterbau. Bei der Erneuerung wurde der Turm um ein quadratisches Glockengeschoß erhöht, über dem ein achteckiger Aufsatz mit Schieferverkleidung steht. Das 1,5 Zentner schwere, gußeiserne Turmkreuz mit der Jahreszahl 1824 wurde vermutlich als Abschluß dieser Wiederaufbauphase errichtet.Das Schiff besitzt hohe rundbogige Öffnungen, und die Portale im Westen und Norden sind als Fensterportale hochgezogen. Die Apsis wird durch ein Kreisfenster mit hölzernem Maßwerk belichtet.
Der lichte Innenraum besitzt eine Flachdecke und eine Hufeisenempore. Die Kanzel steht ungewöhnlich hoch auf einer achteckigen Stütze. Die schlichte Ausstattung stammt vorwiegend aus dem 1. Drittel des 19. Jahrhunderts. Die heutige Orgel war in den 1730er Jahren für die Trinitatiskirche in Finsterwalde erbaut worden (vermutlich von Johann Christoph Pfennig aus Sonnewalde). 1836 wurde dieses Instrument verkauft und schließlich in Gehren aufgestellt. Neben dem Prospekt sind davon noch Teile der technischen Anlage und des Pfeifenwerks erhalten.
Durch einen Blitzschlag im Sommer 2007 gab es erhebliche Schäden am Kirchturm, die 2009 seine aufwendige Sanierung bedingten. Dabei wurde das Turmkreuz frisch vergoldet.
(Annegret Gehrmann 2011)
Quelle:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken u. a.; Deutscher Kunstverlag 2000
Albrecht Bönisch, Die Orgellandschaft der Niederlausitz in „Dorfkirchen der Niederlausitz“, Lukas-Verlag 2010, Hsg: Annegret. Gehrmann und Dirk Schumann
Einen Rückblick auf die Turmsanierung 2009 finden Sie hier.
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