2015 - Dorfkirchenadventskalender
Lausitzer Rundschau vom 9.12.15
Dorfkirchen öffnen ihre Türen im Advent
Kirchengemeinden der Luckauer Niederlausitz laden zu besinnlichen Abenden ein
Luckau Erstmals gibt es in der Region Luckau, Golßen und Heideblick einen Dorfkirchenadventskalender. Die Pfarrer Frank Gehrmann, Kerstin und Volker Strauch sowie Martin Nikolitsch haben ihn zusammengestellt. Gemeinsam haben sie traditionelle Veranstaltungen mit neuen zu einem vorweihnachtlichen Angebot in insgesamt 14 Kirchen verknüpft.
Eine Zeichnung ist auf dem Cover des Dorfkirchenkalenders. Foto: Birgit Keilbach/bkh1
Entstanden ist ein vielfältiges Programm mit Konzerten, Leseabenden, Ausstellungen, gemeinsamem Singen und mehr. Nach der ersten Adventswoche ist die Luckauer Pfarrerin Kerstin Strauch durchaus zufrieden mit der bisherigen Resonanz. "Am Montag kamen 30 Leute in die Gießmannsdorfer Kirche, um den Bläsern zu lauschen, etwa die Hälfte davon von außerhalb. Am Freitag waren 25 Besucher in der Autobahnkirche Duben." Sie erfuhren dort, welche Gedanken Menschen bewegen, die auf ihrer Fahrt in der Autobahnkirche Halt machen.
Die Idee für diese Veranstaltungsreihe in den Wochen vor dem Weihnachtsfest fand Pfarrer Frank Gehrmann im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg. "Wir trugen zusammen, welche Veranstaltungen schon traditionell in Kirchen unserer Region stattfinden und entwickelten gemeinsam mit den Gemeinden Neues", sagt der Langengrassauer Pfarrer. Anliegen sei es, die Türen der zahlreichen kleinen Dorfkirchen zu öffnen, sie damit bekannter zu machen und zu beleben, ergänzt Kerstin Strauch. Jede Seite des Adventskalenders mit den Veranstaltungen zeige ein Foto der jeweiligen Kirche. Damit soll das Interesse am Kennenlernen der verschiedenen Gotteshäuser in der Region um Luckau geweckt werden, auch bei Menschen über das nähere Umfeld hinaus. Ein Erfahrungsaustausch mit dem Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg half dabei. Daniela Lengner vom Mitgliedermanagement der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz unterstützte die vier Pfarrer der Region bei der Heftgestaltung. 8000 Exemplare wurden verteilt, "nicht nur an Mitglieder der Kirchengemeinden, sondern an die Haushalte in der Region", so Frank Gehrmann.
Zu Beginn der zweiten Adventswoche hatten sich am gestrigen Montag die Türen der Cahnsdorfer Kirche geöffnet. Dort haben die Junge Gemeinde und die Konfirmanden einen adventlichen Abend gestaltet. Am Mittwoch, 9. Dezember, stimmt in der Stadtkirche Golßen der Frauenchor der Kirchengemeinde auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. In der Dorfkirche Uckro wird am Freitag, 11. Dezember, gemeinsam gebastelt. Zudem lädt eine Krippenausstellung im Kirchenschiff zum Betrachten ein.
Ein Vorlese-Abend in der Pfarrscheune Langengrassau am Mittwoch, 16. Dezember, zählt ebenso zu den neu entwickelten Veranstaltungen. Am Freitag, 18. Dezember, lautet das Motto in der Dorfkirche Frankendorf "Advent trifft auf Taizé". Dann können die Besucher eine Form der Andacht kennen lernen, die von einer ökumenischen Gemeinde in dem kleinen südfranzösischen Ort Taizé gepflegt wird. "Es ist eine meditative Form der Andacht, schlicht und musikalisch, mit sehr einfachen, mehrsprachigen Gesängen", erläutert Kerstin Strauch. Dazu werde die Kirche ausschließlich von Kerzenlicht erhellt. Alle Besucher bekommen nach dem Adventsabend ein Erinnerungsstück mit auf den Weg. "Es ist brauner Pappstern mit einem runden Ausschnitt, in dem ein Bild der jeweiligen Dorfkirche, die sie besucht haben, zu sehen ist", erläutert Kerstin Strauch. Dieser könnte beispielsweise als Fensterschmuck zu Hause dienen.
Alle Termine der Veranstaltungsreihe einschließlich der Termine der Christvespern in den beteiligten Kirchen sind auch online unter: www.dorfkirchenadventskalender.de zu finden.
Radio-Sendung von Lammert-Türk, mp3
Lausitzer Rundschau 14.Dezember 2015
Krippenschau und Fröbelsterne basteln
Dorfkirchen-Adventskalender macht Station in Uckroer Kirche / Besucher erleben besinnliche Zeit
Eine vielbesuchte Ausstellung selbst gefertigter Weihnachtskrippen hat in der Uckroer Kirche stattgefunden. Dieter Lungwitz, der Bastler, erklärte den Besuchern gern, wie die Krippen unter seinen Händen entstehen.
"Ich sammle das ganze Jahr über Wurzeln, Zapfen, Rinde und andere Materialien, die sich für eine Krippe eignen", erzählt Dieter Lungwitz den Besuchern in der Dorfkirche von Uckro. Vier selbst gefertigte Weihnachtskrippen verschiedener Größen hat der Uckroer zur Ausstellung am Freitagabend beigesteuert. Ein größeres Exemplar stellt er seit fünf Jahren zu Beginn der Adventszeit in der Kirche auf. 14 weitere Ausstellungsstücke zeigen, wie die Krippenszene weltweit dargestellt wird. Beispiele aus Peru, Myanmar, Tansania, Kenia, Kuba und Sri Lanka sowie aus Portugal, Spanien und Südtirol sind zu betrachten.
Singen und basteln
Gemeinsam mit Pfarrer Frank Gehrmann stimmen sich mehr als 20 Besucher am achten Abend des Dorfkirchen-Adventskalenders in der Region Luckau und Umgebung ein. Sie lauschen der Geschichte von der Geburt des Jesuskindes und singen gemeinsam. In der beheizten Winterkirche basteln sie dann verschiedene Sterne.
Die vierjährige Fides Tersch schneidet hochkonzentriert aus roter Bastelfolie einen Kreis und faltet das runde Blatt mehrmals zusammen, "bis es wie eine Zuckertüte aussieht", gibt Katechetin Carola Graßmann Anleitung. "Jetzt zweimal einschneiden, dann auseinanderfalten und die Ecken nach außen falten", erläutert sie den nächsten Schritt zum fertigen Stern.
Dieter Lungwitz (Mitte) erläutert den Besuchern, wie er seine Krippen herstellt. Foto: Birgit Keilbach/bkh1
Sterne entstehen
Die kleine Uckroerin ist begeistert bei der Sache. Sechs Sterne in verschiedenen Größen und Farben fertigt sie schließlich mit ihrer Mutter Sabrina am Abend. "Es ist wie früher, als wir Kinder waren und auch hier in der Kirche gemeinsam gebastelt haben", begrüßt die Uckroerin die Idee. Ihr zehnjähriger Sohn Ivo sitzt am Tisch der Erwachsenen, an dem Pfarrer Gehrmann zeigt, wie ein Fröbelstern entsteht. Es ist nicht so einfach, die vielen Papierstreifen in der richtigen Reihenfolge zu falten, anzuschneiden und Ecken entstehen zu lassen.
"Ich habe heute als Urgroßmutter noch etwas Neues gelernt und kann es bald meinem Urenkel zeigen", sagt Christa Lungwitz, der die Idee mit dem Dorfkirchen-Adventskalender gut gefällt. In Cahnsdorf sei sie schon gewesen, wo sie mit Junger Gemeinde und Konfirmanden bastelte. "Es ist auch für Nichtchristen eine wunderbare Gelegenheit, andere Kirchen in der Umgebung ohne Gottesdienst kennen zu lernen", das gefällt Evelyne Wesenick aus Liebsdorf an der neuen Veranstaltungsreihe.
Am Mittwoch, dem 16. Dezember, öffnet sich um 19 Uhr die Tür in der Pfarrscheune Langengrassau zu einem Leseabend und am Freitag, 18. Dezember, beginnt in der Dorfkirche von Frankendorf ein Abend, an dem die Tradition der ökumenischen Gemeinde im französischen Taizé erlebt werden kann. Weitere Termine gibt es im Internet auf der Seite www. dorfkirchenadventskalender.de.
Birgit Keilbach / bkh1