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2018 - Segen geben auf dem Motorrad

 

LR 26. April 2018

Segen geben auf dem Motorrad  - 30. Motorradgottesdienst

 

MotorradGoDi2018

Pfarrer Frank Gehrmann fährt leidenschaftlich Motorrad. Seit über 20 Jahren organisiert er den Motorradgottesdienst in Heideblick mit anschließender Ausfahrt.

FOTO: Anja Brautschek / LR

 

 

Pfarrer Frank Gehrmann hält am Samstag den 30. Motorradgottesdienst auf dem Höllberghof.

Pfarrer Frank Gehrmann aus Langengrassau bereitet sich auf eine ganz besondere Predigt vor. Am Samstag leitet er den Motorrad-Gottesdienst auf dem Höllberghof. Es ist bereits die 30. Veranstaltung dieser Art. Und für den Pfarrer eine Herausforderung, auf die er sich dennoch freut.

„Für mich ist es die perfekte Verbindung von Hobby und Beruf“, sagt Frank Gehrmann. Er selbst fährt seit vielen Jahren Motorrad und bereitet unter anderem auch die Touren nach dem Gottesdienst vor. Drei Mal fährt er den Weg ab, bis alle Details zur Route stehen. In diesem Jahr geht es über Hoyerswerda bis nach Moritzburg und wieder zurück. Rund 270 Kilometer sind die Biker dann an einem Tag gefahren. Und Pfarrer Frank Gehrmann ist mitten drin. „Für mich ist das Motorradfahren ein Ausgleich vom Beruf“, sagt er. Wenn gelb blühende Rapsfelder oder kleine Dörfer an ihm vorbeiziehen, sei das Spaß pur. Ein Gefühl, das ansteckt. Auch Sohn und Tochter besitzen motorisierte Zweiräder. Einmal im Jahr geht es gemeinsam auf Motorrad-Tour, zum Beispiel nach Frankreich. „Schon mein Vater ist Motorrad gefahren. Seine alte RT steht noch immer bei meinem Bruder. Der fährt ebenfalls“, erzählt Frank Gehrmann.

Nach der Wende hat Frank Gehrmann seinen Motorrad-Führerschein gemacht. Zu diesem Zeitpunkt war er schon als Pfarrer in Langengrassau tätig und hat 1989 das zweite Examen abgelegt. Wann immer es geht, bewegt er seine rote Ducati aus der Garage und scheut bei milden Temperaturen auch keine Fahrt im Winter. Manchmal verbindet er dieses Hobby sogar mit dem Beruf. Selbst zu kirchlichen Veranstaltungen ist er schon mit dem Bike angefahren. „Das hat bei manch einen aus der Gemeinde, der mein Hobby noch nicht kannte, für große Augen gesorgt“, erinnert er sich.

Er war es auch, der den Motorrad-Gottestdienst vor über 20 Jahren in Heideblick ins Leben gerufen hat. Anfangs sind nur eine Handvoll Gleichgesinnter einmal im Jahr zusammengekommen. Über die Jahre ist es zu einer großen Gemeinschaft angewachsen. Heute touren mehr 80 Motorräder mit rund 100 Bikern durch die Region. Mittlerweile organisiert der Pfarrer die Veranstaltung zwei Mal im Jahr – zum Saisonbeginn und am Ende. „Manch einer hat auch gefragt, ob wir den Gottesdienst nicht weglassen und nur ausfahren. Aber dann muss es jemand anderes organisieren. Für mich gehört beides zusammen“, sagt Frank Gehrmann.

Auch wenn es auf den ersten Blick zwei verschiedene Welten zu sein scheinen, so sieht er dennoch einige Parallelen zwischen Bikern und dem Glauben. „Auch Biker haben diese Brüderlichkeit und setzen sich für Minderheiten ein. Mit dem Gottesdienst möchte ich die Gemeinschaftlichkeit weiter aufbauen“, beschreibt er sein Anliegen. Zum Motorrad-Gottesdienst versammeln sich die unterschiedlichsten Charaktere aus der Region, aber auch aus dem Raum Berlin. Mit seiner Predigt versucht Pfarrer Gehrmann, eine gemeinsame Ebene zu finden. Das gelingt ihm oftmals über Bilder aus der Bibel, die er in die „Biker-Sprache“ übersetzt. So hat er in den vergangenen Jahren schon über „Kraftstoff fürs Leben“ oder „Schlaglöcher auf dem Weg“ gesprochen. Auf welche Thematik er sich zum 30. Motorrad-Gottesdienst bezieht, können Interessierte am Samstag, 28. April, ab 10 Uhr auf dem Höllberghof in Langengrassau erleben. Anschließend starten die Biker mit der Ausfahrt.